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Kritikfähigkeit: Der richtige Umgang mit Kritik

Letzte Aktualisierung: 11/12/2013 | Kompetenzen

Definition, Erklärung

Kritik kann aktiv, jemand kritisiert, oder passiv, jemand wird kritisiert, erfolgen. Der Umgang mit Kritik will gelernt sein. Sonst können schnell Kränkungen und seelische Verletzungen auftreten, die zum Abbruch von Beziehungen, zu Mobbing, zu Depressionen oder zur Kündigung führen können.

Zur Kritikfähigkeit gehört die Fähigkeit

  • selbständig zu urteilen
  • andere auf Fehler hinzuweisen und diese verständlich zu formulieren
  • Kritik anzunehmen, zu reflektieren und zu einer möglichen, positiven Verhaltensänderung nutzen

Besonders in Teams, Projekten und in Führungssituationen spielt der Umgang mit Kritik eine entscheidende Rolle. Erst wenn Kritik und Verhalten einer fairen Prüfung durch den Kritisierten unterzogen werden, ist auch die Umsetzung zu neuem Verhalten möglich. Kritik und Argumentation gehören infolgedessen zusammen.

Tipps, Checkliste

    Für Kritisierenden

  • Geben Sie das Thema für ein Kritikgespräch vor
  • Schaffen Sie einen ruhigen Gesprächsort und legen Sie einen Zeitrahmen fest, der zuvor abgestimmt wird
  • Gehen Sie gelassen in das Gespräch
  • Klären Sie die verschiedenen Sichtweisen
  • Reagieren Sie verständnisvoll auf die Handlungsgründe des Anderen
  • Halten Sie die Ergebnisse fest
  • Reagieren Sie nicht spontan und emotional
  • Erläutern Sie, warum Sie Kritik üben, was Sie stört und wie Sie das kritisierte Verhalten empfinden
  • Nutzen Sie das Kritikgespräch für die Mitarbeiterführung
  • Kritisieren Sie konstruktiv und situationsbezogen. Sie riskieren sonst, dass die Beziehung zum Kritisierten gestört wird
  • Kehren Sie nichts unter den Teppich
  • Belegen Sie Ihre Vorwürfe
  • Geben Sie Anregungen, wie richtiges Verhalten in der entsprechenden Situation aussehen könnte
  • Bewahren Sie Vertraulichkeit, daher niemals Kritik vor Dritten äußern
  • Als Vorgesetzter können Sie mit Ihrem Mitarbeiter Ziele vereinbaren
  • Geben Sie nach einem Kritikgespräch Rückmeldung über die sichtbaren Verbesserungen
  • Bei der Kritikäußerung geht es nicht darum, den anderen zu verägern, sondern ihn positiv zu motivieren, sein Verhalten zu ändern
    Für Kritisierten

  • Hören Sie aktiv zu
  • Machen Sie sich Notizen
  • Üben Sie Selbstkritik und fragen Sie sich, ob das kritisierte Verhalten Sie selbst in einer anderen Situation nicht ebenfalls stören würde
  • Fragen Sie nach Hilfestellung
  • Bleiben Sie sachlich und gelassen
  • Zeigen Sie, dass Sie offen sind für Kritik
  • Fragen Sie nach und klären Sie, was konkret stört und warum
  • Wird das Gespräch emotional, vertagen Sie es am besten
  • Konkretisieren Sie die Erwartungen des Kritisierenden und vereinbaren Sie, Zwischenergebnisse zu besprechen

Arbeitsrecht, Urteile

Informationsquellen

Literatur