ELENA, Elektronischer Entgeltnachweis oder Job-Card
Definition, Erklärung
ELENA oder der elektronische Entgeltnachweis dient dazu, die Ausstellung von Bescheinigungen über die Entgelthöhe für Arbeitnehmer zu erleichtern. Diese Bescheinigungen sind notwendig, um gegenüber öffentlichen Stellen die Voraussetzungen für den Bezug bestimmter Leistungen nachweisen zu können. Das ELENA-Verfahren soll dazu dienen, die elektronische Personalverwaltung des Arbeitgebers und die elektronische Sachbearbeitung in den Behörden miteinander zu verbinden, ohne dass ein Ausdruck auf Papier nötig ist. In den Anfangszeiten der Entwicklung von ELENA, wurde für das Projekt auch der Begriff „Job-Card“ verwendet.
Seit dem 01. Januar 2010 werden die Daten durch die Arbeitgeber an einen Zentralrechner der Deutschen Rentenversicherung gemeldet. Ab dem 01. Januar 2012 sollen die Einkommensnachweise dann elektronisch erstellt werden. Den Zugriff auf die Daten genehmigt der Arbeitnehmer mit Hilfe einer Chipkarte mit integriertem Zertifikat zur Erstellung qualifizierter elektronischer Signaturen. Als Chipkarte dienen EC-/Maestro-Cards, die elektronische Gesundheitskarte (eGK) oder der elektronische Personalausweis (ePA). Auf die Daten des Arbeitnehmers dürfen dann die Agenturen für Arbeit und andere Stellen zugreifen.
Ziele von ELENA:
- Entlastung der Unternehmen von Bürokratiekosten
- Sparen von Papierkram
- Vermeidung von Sozialbetrug
- Vermeidung von Aufwand für den Antragsteller
Bescheinigungen werden z.B. benötigt für die Beantragung (ca. 180 Antragsarten) von
- Arbeitslosengeld
- Arbeitsbescheinigung
- Bescheinigung über Nebeneinkommen
- Auskunft über die Beschäftigung
- Wohngeld
- Elterngeld
- Einkommensnachweis
- Kitaplatz
- Bafög
- Prozesskostenhilfe und Zeugenentschädigung
Daten, die an ELENA gemeldet werden:
- Name, Geburtsdatum, Versicherungsnummer, Adresse
- Verdienst
- Arbeitszeit
- Fehlzeiten, incl. Teilnahme an Streiks
- Abmahnungen, Kündigungsgründe
- Sozialabgaben
Problematik von ELENA:
- Umfangreiche Datensammlung über Mitarbeiter
- Konzentration der Daten an einer Stelle
- Die meisten Daten werden nie benötigt
- Vorratsdatenspeicherung
Verfahren von ELENA:
- Zugriff auf Daten ist nur mit Zustimmung des betroffenen Arbeitnehmers möglich
- Zustimmung erfolgt elektronisch durch Signierung bzw. elektronische Unterschrift in Verbindung mit Zertifikat auf einer Signaturkarte
Tipps, Checkliste
- Nehmen Sie Ihr Recht wahr, die über Sie gespeicherten Daten einzusehen
- Nutzen Sie als Arbeitgeber zertifizierte Entgeltabrechnungsprogramme. Änderungen wie bei den Optionen der Rückmeldung oder Löschung von Freitextfeldern werden dann durch Updates entsprechend berücksichtigt und Sie müssen sich nicht selbst darum kümmern