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To-dos für den Arbeitseinstieg: Von Girokonto bis Versicherungsschutz

Letzte Aktualisierung: 18/08/2021 | Aktuell

Der erfolgreiche Start in das Berufsleben erfordert eine sorgfältige Vorbereitung. Neben wesentlichen Daten, die dem künftigen Arbeitgeber ausgehändigt werden müssen, gilt es Dokumente anzufordern und persönliche Risiken abzusichern. Nachfolgend wurden wichtige Erledigungen rund um den Berufsstart arrangiert.

Allgemeine Angaben für den Arbeitgeber

Name, Adresse und das Geburtsdatum gehören zu den typischen Daten, die Arbeitgeber von Arbeitnehmern benötigen. Zudem brauchen sie die individuellen Bankdaten, um die Gehaltsüberweisung vornehmen zu können. Mit Hilfe der Bezeichnung des Geldinstituts sowie IBAN und BIC werden die Zahlungen veranlasst. Das Eröffnen eines eigenen Girokontos ist für Berufsstarter deshalb ein Muss. Viele Banken präsentieren für diese Zielgruppe besonders günstige Konten. Ein Vergleich verschiedener Angebote ist aus Kostengründen immer ratsam. Vergleichsportale können die Recherche nach dem optimalen Kontomodell erleichtern.

Vor der Eröffnung eines Girokontos ist eine Bonitätsabfrage durch die Banken bei der Wirtschaftsauskunftei Schufa üblich. Insbesondere trifft das auf Girokonten mit Dispositionskredit (kurz Dispo) zu, weil die Banken hierbei ein erhöhtes Risiko eingehen. Haben Berufseinsteiger bereits negative Schufa-Einträge, beispielsweise aufgrund von Zahlungsausfällen in der Vergangenheit, sind viele gängige Girokonten mit Bonitätsvoraussetzungen keine Option. In einem Fachartikel zum Girokonto ohne Schufa werden seriöse Alternativangebote thematisiert. Ausgewählte Geldinstitute verzichten demnach auf entsprechende Einschränkungen und ermöglichen die Kontoeröffnung unkompliziert auch bei eingeschränkter Bonität. Damit können Arbeitnehmer trotz negativer Schufa-Einträge am Zahlungsverkehr teilnehmen.

Lohnsteuer – die IdNr ist entscheidend

Weil Arbeitgeber jedoch nicht nur für die pünktliche Auszahlung der Gehälter ihrer Mitarbeitenden verantwortlich sind, sondern auch für das Abführen der Sozialversicherungsbeiträge und der Lohnsteuer (Form der Einkommensteuer), sind weitere Angaben nötig. Zum einen benötigen Betriebe die steuerliche Identifikationsnummer (IdNr). Diese wird vom Finanzamt ausgegeben. Zum anderen ergeben sich in Verbindung mit der Sozialversicherung weitere To-dos.

Diejenigen, die ihre IdNr nicht mehr finden oder sie vergessen haben, können auf der Internetseite des Bundeszentralamts für Steuern eine Auskunft anfordern. Weil eine telefonische Mitteilung aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht möglich ist (gleiches gilt für E-Mails) und die Bearbeitungszeit mehrere Wochen oder gar Monate betragen kann, sollte die IdNr frühzeitig vor Berufsstart angefordert werden.

4 Sozialversicherungen

Arbeitnehmer, die zum ersten Mal eine Beschäftigung aufnehmen – das kann eine Ausbildung, aber auch der Berufseinstieg sein – müssen Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Die vier Sozialversicherungen sind:

  • Arbeitslosenversicherung
  • Krankenversicherung
  • Pflegeversicherung
  • Rentenversicherung

Arbeitnehmer können sich ihre gesetzliche Krankenversicherung aussuchen. Auch hier ist eine kritische Gegenüberstellung der Leistungen empfehlenswert. Der gesetzliche Beitragssatz ist zwar festgeschrieben, Unterschiede beim konkreten Versicherungsschutz sind aber dennoch möglich. Nach Beitritt in eine Krankenkasse erhalten Arbeitnehmer eine Versicherungsbestätigung für den Arbeitgeber. Die Anmeldung zur Sozialversicherung übernimmt der Arbeitgeber.

Außerdem benötigen Berufsstarter einen Sozialversicherungsausweis. Dieser lässt sich über die Krankenkasse bei der Deutschen Rentenversicherung beantragen.

Ergänzender Versicherungsschutz

Persönliche Risiken sind generell weitreichend. Beim Eintritt in das Berufsleben kommen weitere hinzu, die frühzeitig abgesichert werden müssen. Besonders wichtig ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Junge Versicherte profitieren hier von günstigen Beiträgen. Die Stiftung Warentest hat 71 Tarife geprüft – 35 davon wurden als „top“ eingestuft.

Aber auch Policen wie eine Privathaftpflichtversicherung, eine Pflegezusatzversicherung sowie die Kfz-Versicherung sind typische Beispiele für eine ergänzende Absicherung. Nicht zu vergessen die Altersvorsorge, die unter anderem durch Riester-Verträge, eine betriebliche Altersversorgung und private Rentenversicherungen optimiert werden sollte. Quelle Fotografie: Pixabay/StartupStockPhotos