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Tipps, wenn du dich als Trader selbstständig machen möchtest

Letzte Aktualisierung: 05/06/2018 | Aktuell

Viele träumen von einem Leben als Trader. Man kann überall auf der Welt arbeiten. Alles was man braucht ist eine Internetverbindung. So verführerisch der Traum vom freien Leben ist, so groß die Gewinnchancen auch sind, leicht verdientes Geld gibt es an der Börse nicht. Damit der Traum nicht unversehens platzt, folgen hier ein paar Tipps, die man unbedingt beachten sollte, wenn man sich als Trader selbstständig machen möchte.

1. Das Leben als Trader kann einsam sein

Wer zu Hause oder in der Welt vor einem Bildschirm sitzt, um seinen Trade an den Markt zu bringen, macht das meist alleine. Äußerlich besteht Traden aus wenigen Mausklicks. Aber diese Mausklicks werfen Trader in ein Wechselbad der Gefühle. Freude, Angst und Gier sind die stärksten. Trader müssen sich diesen Gefühlen alleine stellen. Sie treffen am Laufenden Band schwerwiegende Entscheidungen und haben normalerweise niemanden mit dem sie sich darüber austauschen können. Nicht jeder kommt mit dieser Form von Einsamkeit klar.

2. Traden bedeutet warten

Trader betrachten jeden Tag viele Stunden lang Charts auf dem Monitor. Mitunter dauert es Stunden (je nach Trading-Intervall auch Tage oder Wochen), bis ein Einstiegssignal kommt. Nicht jeder schafft es, solange und täglich neu seine ganze Aufmerksamkeit aufzubringen. Trader müssen über die Geduld und Ausdauer eines Jägers verfügen. Nicht nur Anfänger fangen manchmal aus Langeweile an, Trades einzugehen, die sie nach ihrer Trading-Strategie gar nicht handeln dürften.

3. Klein Anfangen

Wer davon träumt, sein Leben durch das Traden zu verändern, möchte meist auch schnelle Ergebnisse sehen. Da die möglichen Gewinne mit größerem Risiko steigen, übernehmen sich viele Anfänger. Eine Faustregel besagt, dass man mit einem einzelnen Trade nie mehr als 1 bis 3 % seines gesamten Kapitals riskieren darf. Margin Rechner helfen beim Kalkulieren der Positionsgröße, mit der das Risiko gesteuert wird. Die zweite Steuerungsmöglichkeit für das Risiko ist der Stop-Loss. Man kann ihn sich vorstellen wie einen Sicherheitsgurt für Trader. Erreicht der Kurs den Stop-Loss liquidiert der Broker die Position automatisch, selbst wenn der Trader gerade nicht online sein sollte.

Zum Klein Anfangen gehört aber auch, dass man seinen Job nicht sofort kündigt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Das gilt auch für Trader. Das Lesen von zwei Büchern über das Trading macht einen noch nicht zum Börsenhai. Deshalb sollte man als Anfänger ausschließlich mit Geld traden, das man nicht zum Leben braucht. Oben war die Rede von den Emotionen, die gutes Trading behindern oder gar unmöglich machen können. Es braucht nicht viel Phantasie, um sich vorstellen zu können, was ein Trader durchlebt, wenn er das Geld, das eigentlich für die Miete vorgesehen war, auf einen Trade verwettet.

Wer noch gar keine Erfahrung mit Traden hat, ist auch gut beraten, erst einmal ganz ohne Geld zu üben. Alle namhaften Broker bieten kostenlose Demokonten an. Mit ihnen kann man risikolos testen, ob man das Zeug zum Trader hat. Meist kann man selbst bestimmen, wie viel Spielgeld auf dem Demokonto sein soll. Passt man den Betrag an die eigenen zur Verfügung stehenden Mittel an, merkt man schnell, welche Einnahmen man erwarten kann und ob die eigenen Erwartungen realistisch sind. Je länger man sich mit Trading beschäftigt, desto mehr Trading-Strategien lernt man kennen. Auch Profis nutzen Demokonten, um neue Strategien zu testen.

4. Trading Strategien

Es gibt unzählige Trading Strategien. Sie unterscheiden sich in der Art und Weise, wie Ein- bzw. Ausstiegssignale gefunden werden. Keine dieser Strategien ist unfehlbar, auch wenn es immer wieder Börsengurus gibt, die anderes behaupten. Das bedeutet, dass man an der Börse zwangsläufig verliert. Als Anfänger muss man sich das vollkommen bewusst machen. Jede Strategie verliert! Laien glauben oft, dass erfolgreiche Börsianer immer die richtigen Trends erkennen. Aber das Geheimnis erfolgreicher Trader ist ein anderes: Irren sie sich, machen sie nur kleine Verluste, weil sie schnell aus den Trades aussteigen. Entwickeln sich die Kurse günstig, machen sie große Gewinne, mit denen sie die Verluste bei weitem ausgleichen. Es gibt Strategien die als lukrativ gelten, auch wenn ihr Verhältnis von Gewinnen zu Verlieren 50 : 50 ist! Börsianer nennen das Prinzip: „Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen.“

Anfänger wollen oft Recht behalten. Nähert sich der Kurs dem Stop-Loss, versetzen sie diesen nach unten. So bleiben sie im Rennen. Dreht der Kurs jetzt, wähnen sie sich im Recht. Kaum sind sie im Plus, beenden sie den Trade, stolz den richtigen Riecher gehabt zu haben. Nach zwei drei Monaten hören solche Trader meist wieder auf. Manche freiwillig, weil sie meinen, Trading lohne sich nicht, andere unfreiwillig, weil sie ihr ganzes Kapital verloren haben. Untersucht man diesen Trade, stellt man fest, dass sie entgegen des wichtigsten Börsenprinzips gehandelt haben. Sie haben die Verluste laufen lassen und die Gewinne begrenzt.

Trading bietet reelle Chancen für jeden. Auch mit kleinem Kapital kann man sich eine Karriere aufbauen. Aber dazu bedarf es Disziplin, Ausdauer und Mut.