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Online Bewerbung oder Bewerbung per E-Mail

Letzte Aktualisierung: 25/11/2014 | Bewerbung

Definition, Erklärung

Online Bewerbungen erfreuen sich in den letzten Jahren Zunehmender Beliebtheit. Es ist davon auszugehen, dass in naher Zukunft diese Form der Bewerbung der Schriftform den Rang ablaufen wird.

In den meisten Stellenanzeigen findet man heute neben der Postanschrift des Unternehmens auch eine E-Mail Adresse, die darauf hindeutet, dass hier eine solche Bewerbung erwünscht, oder zumindest nicht unwillkommen ist. Viele große Unternehmen haben die im Bewerbungsverfahren früher eingegangene Papierflut bereits vollkommen eingedämmt und fordern in ihren Anzeigen sogar zur ausschließlichen Nutzung dieser kostensparenden Möglichkeit auf. Nicht selten findet der Bewerber daneben oder statt dessen auch firmeneigene Bewerbungsformulare vor, die dann auf jeden Fall vorrangig genutzt werden sollten. Sind solche Formulare nicht vorhanden, ist die Bewerbung per E-Mail angesagt. Dabei ist darauf zu achten, die gleichen strengen Maßstäbe an Sorgfalt und Genauigkeit anzulegen, wie bei einer herkömmlichen Bewerbung auf dem Papier. Der häufigste Fehler, der laut Aussage der Personalverantwortlichen gemacht wird, besteht nämlich in einer mangelhaften äußeren Form der eingehenden E-Mail Bewerbung: was in aller Regel eine sofortige Aussonderung zur Folge hat.

Grundsätzlich unterscheidet man auch bei der Online Bewerbung zwischen der Kurzbewerbung, ber der dem Anschreiben ausschließlich der tabellarische Lebenslauf mit einem eingescannten Foto beigefügt wird und der „normalen“ Bewerbung, die darüber hinaus in unterschiedlichem Umfang auch Zeugnisse und evtl. Arbeitsproben enthält. Es ist, auch im Hinblick auf die Größe der zur versendenden Datenmenge, nicht immer notwendig, alle vorhandenen Zeugnisse mitzusenden, es sei denn, es wird ausdrücklich darum gebeten. Mittlerweile durchgesetzt hat sich beim Aufbau der Bewerbung die Form, dass das eigentliche Anschreiben als normaler E-Mail Text formuliert wird (Mail-Text Format), der sich formal wie inhaltlich am bisherigen Anschreiben orientiert. Lebenslauf und Zeugnisse werden als sogenannter Anhang hinzu gefügt. Es ist darauf zu achten, die Bewerbung insgesamt nicht zu umfangreich zu gestalten. Dies führt sonst zu langen Sende- u. Ladezeiten, die wiederum beim Empfänger Unmut hervorrufen können.

Tipps, Checkliste

  • Verfassen Sie eine E-Mail Bewerbung mit genau der gleichen Sorgfalt, mit der Sie eine Bewerbung mit der herkömmlichen Mappe angehen würden. Verfassen Sie das Anschreiben so, als würden Sie ein „normales“ briefliches Schreiben verfassen. Lassen Sie sich nicht zu einer lockeren Sprache oder fehlenden Umgangsformen hinreißen
  • Schreiben Sie in der „Betreff-„Zeile, dass es sich um eine Bewerbung handelt
  • Bitte keine Smileys! Es ist Ihre erste Arbeitsprobe, die Sie dem Unternehmen vorlegen. Seien Sie sicher, dass man diese unter einer sehr großen Lupe betrachten wird
  • Verwenden Sie keine „exotischen“ Dateiformate. Auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie Ihre Anhänge als sogenannte PDF-Dateien versenden. Die Software zum Lesen dieser Dateien, der „Acrobat Reader“, ist in der Regel auf jedem Firmen PC vorhanden – und das nicht nur in Deutschland. Sollte er wider Erwarten einmal nicht vorhanden sein, so lässt sich die Basisversion schnell kostenlos aus dem Internet herunterladen. PDF-Dateien sind bei den Firmen sehr beliebt, weil sie viele Vorteile bieten. In der Regel sind sie nicht virenanfällig, anders als Word oder Excel Dateien. Die eingescannten Dokumente lassen sich sehr bequem wie auf einer Filmrolle hintereinander abspulen und betrachten. Zudem sorgt die Umwandlung in das PDF-Format durch Komprimierung für eine erhebliche Reduzierung der Datenmenge.
    Leider lassen sich mit dieser kostenfreien Basisversion nur Dokumente lesen, nicht aber erstellen. Dazu benötigt man eine umfangreichere Version des Programms, oder aber, man lädt sich aus dem Internet eines der kostenlosen Konvertierungsprogramme herunter. Die meisten modernen Scanner bieten zudem die Möglichkeit, gleich im Zuge des Scann-Vorgangs die Dokumente im PDF-Format abzuspeichern
  • Achten Sie auf den Umfang Ihrer Bewerbung. Eine Gesamtgröße von 3-4 MB sollte, wegen der langen Ladezeiten, nicht überschritten werden. Wesentlich größere Volumina werden manchmal sogar von der Firewall des Unternehmens geblockt. Mehr als zwei, maximal drei Anhänge, machen die Sache nur unübersichtlich. Ein Anhang, der den Lebenslauf enthält und einer, der in chronologischer Reihenfolge die Zeugnisse präsentiert. Das sollte reichen
  • Achten Sie auf eine gute Qualität der gescannten Bewerbungsunterlagen. Nicht schief auf das Glas legen! Nicht auf dem Kopf stehend! Keine Knicke in den Vorlagen! Eine Einstellung von 300 dpi sind ein Kompromiss, der hinreichend scharfe Kopien erstellt, die auch nach einem evtl. Ausdruck noch gut leserlich sind
  • Entscheiden Sie sich für einen gängigen Schrifttyp wie beispielsweise Arial, Courier oder Times New Roman. Nicht jeder Schrifttyp ist auf jedem PC installiert, was zu Problemen bei der Wiedergabe führen kann
  • Verwenden Sie eine seriöse eigene E-Mail Adresse. Vorname.Nachname@provider.de macht einen weit besseren Eindruck als Rübezahl@wolke7.org
  • Ganz wichtig! Schicken Sie sich die fertige Bewerbung auf jeden Fall erst einmal selber oder einem Freund/in zu. So können Sie feststellen, wie sie später auf dem Bildschirm des Personalentscheiders erscheinen wird. Man kann dabei so manche unschöne Überraschung erleben, die sich auf diesem Wege noch rechtzeitig ausbügeln lässt
  • Verschicken Sie keine Massen E-Mails, wozu die unkomplizierte Form der elektronischen Bewerbung leicht verführen kann. Verfassen Sie jedes Anschreiben maßgeschneidert. Bedenken Sie, dass Sie sich evtl. ein zweites Mal bei dieser Firma bewerben möchten und verderben Sie sich nicht, durch vielleicht nicht ganz ernst gemeinte Massensendungen, den kostbaren ersten Eindruck
  • Möchten Sie eine Initiativbewerbung per E-Mail verschicken, so erkundigen Sie sich erstens, ob das Unternehmen überhaupt E-Mail Bewerbungen akzeptiert und zweitens, nach der genauen Adresse, an welche diese zu richten ist. Es hat überhaupt keinen Sinn eine Bewerbung an eine allgemeine Firmenadresse, wie info@firma.de zu schicken, weil sie in der Regel von hier aus nie das Auge des Personalverantwortlichen erreichen wird
  • Verzichten Sie auf eine Lesebestätigung des Empfängers. Das empfinden, laut Umfrage, viele Personalchefs als störend
  • Wenn Sie keine Antwort erhalten, haken Sie telefonisch oder per E-Mail nach

Literatur