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Arbeitsbeginn

Letzte Aktualisierung: 10/12/2013 | Arbeitseinstieg

Definition, Erklärung

Es ist geschafft: Nach der umfangreichen Jobsuche und der erfolgreichen Bewerbungsphase mit unterschriebenem Arbeitsvertrag geht es nun los im neuen Job. Für manchen startet damit das Arbeitsleben. In Ihrem Alltag verändert sich jede Menge: Geregelte Arbeitszeiten, Überstunden, Geschäftsreisen, Projekte, Teamarbeit und nicht zuletzt ein festes monatliches Einkommen. In der Gestaltung des Tages sind Sie jedoch weniger flexibel und es bleibt weniger Zeit für Freunde und Familie.

Gerade der erste Tag kann Ihre weitere Karriere wesentlich beeinflussen. Bereits der erste Eindruck, und das sind die ersten Sekunden des Kennenlernens bestimmen häufig über die weitere Beziehung untereinander und über die Integration im Team und im Unternehmen. Ihr Verhalten und Ihr äußeres Erscheinungsbild tragen dazu bei.

Ziel der ersten Tage im neuen Job ist es natürlich, einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Ansonsten riskieren Sie, dass Ihnen während der Probezeit gekündigt wird und Sie sich erneut auf Jobsuche begeben müssen.

Tipps, Checkliste

  • Lernen Sie Arbeitgeber bereits vor der ersten Festanstellung kennen. Dazu eignen sich Praktika, aber auch Examens- oder Diplomarbeiten, die Sie in und mit Hilfe eines Unternehmens anfertigen. Damit lassen sich gute Kontakte aufbauen und man lernt auf beiden Seiten die fachlichen und sozialen Kompetenzen des Anderen kennen
  • Bereiten Sie sich auf den ersten Tag gut vor, indem Sie sich über Ihren neuen Arbeitgeber informieren
  • Achten Sie auf eine seriöse Kleidung
  • Begegnen Sie Ihrem neuen Arbeitsumfeld mit Interesse
  • Wenn Sie nicht durch Ihren Vorgesetzten vorgestellt werden, begrüßen Sie Ihre Kollegen einzeln, stellen Sie sich selbst vor und erklären kurz Ihre künftige Aufgabe
  • Rechnen Sie anfangs mit Leerlauf, weil der Arbeitsplatz noch nicht eingerichtet ist. Nehmen Sie sich Fachliteratur mit oder bitten Sie einen Kollegen, hospitieren zu dürfen
  • Treten Sie zurückhaltend auf, hören Sie vor allem zu und fragen Sie nach. Zeigen Sie sich interessiert und aufgeschlossen
  • Verwenden Sie das „Du“ nur, wenn Sie explizit dazu aufgefordert werden und seien Sie vorsichtig mit kumpelhaftem Auftreten. Auch sollten Sie negative Äußerungen über Ihren letzten Arbeitgeber vermeiden
  • Lassen Sie sich nicht ausfragen über ehemalige Arbeitgeber
  • Seien Sie aufmerksam bezüglich der ungeschriebenen Regeln, wie z.B. Raucherpausen, Kaffeekochen, Ablagetätigkeiten. Lernen Sie die Unternehmenskultur kennen und den Umgang miteinander und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an
  • Nehmen Sie gerade am Anfang Einladungen halbprivaten Charakters, wie z.B. Essengehen in der Kantine oder interne Feiern wahr, um Ihre Kollegen und Vorgesetzten kennen zu lernen
  • Holen Sie sich Feedback von Ihrem Vorgesetzten, am besten 6-8 Wochen nach Ihrem Arbeitsbeginn. Dann können Sie noch Veränderungen herbeiführen und ein 2. Feedbackgespräch nach 3 Monaten führen, so dass eine Kündigung während/nach der Probezeit vermieden werden kann
  • Nehmen Sie an den angebotenen Einführungsveranstaltungen, Schulungen oder Workshops für neue Mitarbeiter teil
  • Achten Sie auf Qualität bei Ihrer Arbeit. Kontrollieren Sie selbst Ihre Ergebnisse oder lassen Sie einen Kollegen darüber schauen. Wenn Sie nicht weiter wissen oder unsicher sind, fragen Sie Kollegen oder auch Ihren Chef
  • Beobachten Sie Andere, wie diese sich verhalten und präsentieren. Passen Sie sich an diese Verhaltensweisen an, ohne sich selbst zu verbiegen. Sie können durchaus eine eigene Meinung vertreten, wenn Sie diese begründen und auf die Wenn und Aber der Kollegen/Chefs eingehen
  • Machen Sie Small Talk
  • Zeigen Sie Ihre Kompetenzen und Ihre Bereitschaft, sich aktiv einzubringen und zur Arbeitsentlastung der Kollegen beizutragen. Je früher Sie eigenständig arbeiten können, umso eher sind Sie im Team integriert
  • Setzen Sie sich selbst nicht unter Stress! Am Anfang sind Fehler erlaubt und werden in Kauf genommen. Aber lernen Sie daraus
  • Suchen Sie sich einen Paten oder einen Mentor, der bereit ist, Sie v.a. in der Anfangsphase zu unterstützen und der Ihnen auch in kritischen Situationen hilfreich zur Seite steht
  • Nehmen Sie Feedback und Kritik an. Achten Sie darauf wie Andere auf Sie reagieren
  • Und schließlich: Machen Sie sich unentbehrlich, indem Sie
    • Andere an Ihrem Wissen beteiligen und informieren
    • zeigen, dass man sich auf Sie verlassen kann
    • Problemlöser, auch mit mehreren Varianten, sind und nicht Bedenkenträger
    • Andere in Ihre Erfolge miteinbeziehen und loyal sind

Don’ts:

  • Überheblichkeit, Arroganz, Besserwisserei, Unfreundlichkeit, Kompetenzstreitereien kommen gerade am Anfang nicht gut an. Seien Sie vielmehr bescheiden
  • Halten Sie Andere nicht beim Arbeiten auf durch übermäßige Fragerei. Sammeln Sie vielmehr Ihre Fragen und stellen Sie diese in passenden Momenten. Dazu eignen sich Kaffee-, Zigaretten- oder Mittagspausen
  • Fragen Sie nicht immer dieselben Personen. Auch die Geduldigsten werden irgendwann ungeduldig. Vieles lässt sich durch aufmerksames Beobachten selbst herausfinden
  • Halten Sie sich an vorgegebene Arbeitsabläufe und halten Sie Dienstwege ein
  • Seien Sie pünktlich bei Terminen, auch bei der Abgabe von Arbeitsleistungen. Wenn Sie vorhersehen, dass die Einhaltung nicht möglich ist, informieren Sie Ihren Vorgesetzten, auch über die Gründe und bitten um Unterstützung
  • Vermeiden Sie Anbiederei oder gar Liebschaften
  • Beteiligen Sie sich nicht an Gerüchten oder Mobbing

Literatur